PV-Mieterstrom und Wärme-contracting sparen CO2
die Stadtwerke Amberg setzen zum ersten Mal ein neues Mieterstrommodell in Verbindung mit dem PV-Pachtmodell und Wärme-Contracting-Modell um und installieren eine Photovoltaikanlage mit rund 44 kWp auf einem Mehrparteiengebäude am Kaiser-Wilhelm-Ring. Die Anlage soll ab Inbetriebnahme saubere Sonnenenergie direkt an insgesamt 11 Wohneinheiten sowie zwei Allgemeinstromzähler des Hauses liefern. Eingeschlossen ist damit auch der Wärmepumpenstromzähler für ein Wärmecontracting. Ein Batteriespeicher ist im ersten Schritt nicht vorgesehen, aber die Option zur Nachrüstung bleibt für die Zukunft offen. Das Gebäude selbst entspricht energetisch einem Neubau und ist mit Fußbodenheizung ausgestattet, daher bietet sich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe an. Modernste leiste Wärmepumpentechnik ersetz ein Mini-Blockheizkraftwerk mit Gastherme. Die Gastherme bleibt zur Sicherheit im Haus und fungiert sozusagen als Notheizung im Falle eines Ausfalls. Mit der Luft-Wasser-Wärmepumpe können jährlich rund 24 Tonnen an CO2-Emmissionen eingespart werden. Fördermittel von circa 30 Prozent unterstützten den Umbau. Die Heizungsanlage wird die nächsten 10 Jahre inklusive Bereitschaftsdienst durch die Stadtwerke Amberg betrieben.
Mit einer geplanten Jahresleistung von etwa 43.000 kWh können rund 15.000 kWh unmittelbar und direkt an die Mieter sowie die Allgemeinbereiche des Gebäudes geliefert werden — das entspricht einer Eigenstromnutzung von etwa 35%. Der restliche Strombedarf von voraussichtlich 31.000 kWh pro Jahr wird ebenfalls durch den Vertrieb der Stadtwerke Amberg mit 100% Ökostrom abgedeckt.
Die Mieter profitieren mehrfach: Für den direkt bezogenen Solarstrom entfallen Netzentgelte sowie sämtliche Steuern, Abgaben und Umlagen, sodass der Preis spürbar unter dem marktüblichen Niveau liegt. Durch dieses Modell können alle Teilnehmenden einen Anteil an der Energiewende aktiv mitgestalten und gleichzeitig Stromkosten einsparen.
Ein besonderes Merkmal der neuen Photovoltaik-Anlage ist die Ausführung als Ost-West-Anlage mit einer Neigung von 15 Grad. Diese Bauweise ermöglicht eine optimierte Solarnutzung über den gesamten Tagesverlauf und reduziert gleichzeitig Lastspitzen zur Mittagszeit. So wird der Solarstrombedarf der Mieter und Allgemeinzähler über viele Stunden des Tages abgedeckt. Für die fachgerechte Installation der Photovoltaikanlage setzen die Stadtwerke Amberg auf die Kooperation mit regionalen Unternehmen wie hier der Firma Mauel. Ein weiterer Vorteil: Dachdurchdringungen wurden vollständig vermieden, da dies der Eigentümergemeinschaft des Gebäudes ein zentrales Anliegen war. Die benötigte Kabelführung erfolgt diskret an der Fassade des Gebäudes, integriert in einem zusätzlichen Regenfallrohr – eine technisch und optisch elegante Lösung. Bereits in der Vorbereitungsphase haben die Stadtwerke Amberg die gesamte Vorplanung sowie umfassende Simulationen zur Ertragsprognose und Auslegung der Anlage eigenständig durchgeführt. So konnte das Mieterstrommodell präzise an die Anforderungen des Gebäudes und die Erwartungen der Bewohner angepasst werden.
Mit dieser Initiative setzen die Stadtwerke Amberg ihr Engagement beim Ausbau nachhaltiger Energieversorgung sowie innovativer Versorgungskonzepte in der Region fort. Das Modell steht beispielhaft für die zukunftsfähige Nutzung erneuerbarer Energien im urbanen Raum.
PV-Pachtmodell
Stadtwerke Amberg finanzieren die PV-Anlage und unterstützen bei der organisatorischen Betriebsführung. Die Stadtwerke Amberg sind Eigentümer der PV-Anlage; der Kunde ist Anlagenbetreiber und nutzt den Strom weitestgehend selbst. Innerhalb 20 Jahre gibt es eine garantierte Einspeisevergütung für den überschüssigen PV-Strom. Mehr auf der Seite PV-Pachtmodel.
Wärmecontracting
Erstes großes Wärmecontracting-Projekt der Stadtwerke Amberg bei dem Gebäude am Kaiser-Wilhelm-Ring. Unter der Federführung der Stadtwerke Amberg und mit der Unterstützung der regionalen Unternehmen Mauel GmbH und Wünschmann GmbH sowie mit der Inanspruchnahme von Fördermittel „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahme BEG EM“ mit Unterstützung von NEUEnergie in Höhe von 30% konnte die Wärmecontracting-Maßnahme schnell und zu aller Zufriedenheit umgesetzt werden. Den Betrieb der neuen Heizungsanlage über die nächsten 10 Jahre inklusive des Bereitschaftsdienstes mit möglicherweise Störungsbehebung erfolgt durch die Stadtwerke Amberg. Durch den Umstieg auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe können jährlich rund 24 Tonnen an CO2-Emissionen eingespart werden.
Zitate:
Eigentümer Martin Schötz: „Als Eigentümer sind wir super dankbar für die Abwicklung, Planung und Umbau unserer Heizungsanlage auf die neue Wärmepumpenlösung. Die Stadtwerke haben uns während der letzten Monate vorbildlich unterstützt und sind uns stets - auch in schwierigen Situationen (zeitweiser unklarer Situation während Kündigung der bisherigen Hausverwaltung & Klärung bzgl. Übergangszeit mit dem bisherigen Heizungsbetreiber) - als wohlwollender Partner zur Seite gestanden. Einbau und Inbetriebnahme durch die Fa. Wünschmann lief ebenfalls im angekündigten Zeitraum und ohne jegliche Komplikationen. Die Wasser- und Wärmeversorgung wurde durchgehend sichergestellt. Wir sind froh nun eine zukunftsgerichtete und hoffentlich auch störungsfreie Heizungsanlage in unserem Haus zu haben, das den Wärmebedarf der 11 Parteien decken kann.“
Stadtwerke Amberg-stellv. Technischer Leiter Maximilian Deget: „Der Umstieg von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpenanlage bedeutet einen wichtigen Schritt hin zu mehr Klimaschutz und größerer Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern. Die Wärmepumpe ist eine zukunftssichere, effiziente und nachhaltige Lösung für die Wärmeversorgung. Wir freuen uns über das gelungene Contracting und bedanken uns bei allen Beteiligten für die unkomplizierte Umsetzung.“
BILD: Alles staunt: Mit Betätigung des Startknopfes der Wärmepumpe (im Hintergrund zu sehen) freuten sich alle Anwesenden (v.l.n.r.) Martin Schötz (Eigentümer), Uwe Schiegerl (Hausverwaltung Schiegerl), Rüdiger Mauel (Fa. Elektro Mauel), Jona Schober und Max Deget (Stadtwerke Amberg), Peter Wünschmann (Fa. Wünschmann), Hr. Lippert (Fa. Wünschmann), Fam. Kredler (Eigentümer), Hr. Baumer (Fa. Wünschmann), Peter Schiegerl (Hausverwaltung Schiegerl), Hr. Vitzthum (Fa. Ochsner), Hr. Auer (Eigentümer) über diese neue umweltfreundliche und leise! Errungenschaft- Wärmecontracting mit den Stadtwerke Amberg bedeutet Klimaschutz, zukunftssicher, effizient und nachhaltig.
Bildnachweiß: Karoline Gajeck-Scheuck
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